Der Wanderpokal im Einzelpreisschnalzen wandert wieder in den Landkreis Traunstein. Bei der 16. Bayerischen Meisterschaft im Einzelpreisschnalzen in Pittenhart wurde Bartholomäus Fleck von den Alz-Trauner Goaßlschnalzern nun schon zum achten Mal Bayerischer Meister und sein Mannschaftskollege Anton Esterbauer Zweiter. Den dritten Platz sicherte sich Vorjahressieger Georg Kirchberger vom Irschenberg.
Der Wettkampf war ein Besuchermagnet: Unter den 400 Gästen waren auch Interessierte aus Ulm, Bad Tölz, Weilheim, Höhenrain, Ottendichl und aus dem niederbayerischen Hinterskirchen. Kein Wunder, erwartete sie doch ein Ohren- und Augenschmaus der besonderen Art. Es war nicht nur ziemlich laut, sondern auch schön anzuschauen, da nicht nur die Goaßlschnalzer und die dazugehörigen Musikanten in Tracht auftraten, sondern auch Schnalzergruppen, die als Besucher anwesend waren.
Für eine perfekte Organisation hatten Michael Kießling mit seinen Pittenharter Schnalzern und der Trachtenverein Almfrieden Aindorf-Pittenhart gesorgt. Zu Beginn hieß Schirmherr und Bürgermeister Hans Spiel die Schnalzer willkommen. Die Moderation des Abends übernahm Trachtenvereins-Chef Florian Eder.
35 Teilnehmer aus 14 Gruppen gingen an den Start. Und wer dachte, das Einzelpreisschnalzen sei eine langweilige Angelegenheit, der wurde schnell eines Besseren belehrt. Schon beim ersten Starter war allen bewusst, dass die Teilnehmer Höchstleistungen vollbringen. Das Goaßlschnalzen ist eine Kunst, für die man ein musikalisches Gespür und viel Kraft braucht. Dabei scheint es so einfach: Man nimmt die Goaßl und schwingt sie in einer liegenden Acht. Doch wer die Technik nicht beherrscht, läuft Gefahr, dass sich die Goaßl verknotet, der Stecken bricht oder man sich das Gerät an den Kopf schlägt. Die Goaßl muss im rechten Moment so schnell zurückgezogen werden, dass die Schallgeschwindigkeit überschritten wird - erst dann knallt's, aber richtig. Einige Besucher hielten sich die Ohren zu, andere honorierten die Leistung mit Zwischenapplaus.
Die Preisträger sind "g'standene Mannsbilder" und können eine langjährige Schnalzererfahrung vorweisen, dennoch schaffte es der 13-jährige Dominik Astner von den Nicklasreuther Schnalzern auf den fünften Platz und sorgte so für die Überraschung des Abends.
14 Wertungsrichter aus den teilnehmenden Vereinen richteten über den Gesamteindruck, Technik und Schwierigkeit der Schläge. Die Schnalzer müssen mit der Musik übereinstimmen und die Einsätze perfekt sein. Dann gibt es noch verschiedene Schlagarten: Vorhandschlag, Rückhandschlag, Doppelschlag, und der schwierigste Schlag ist die "Triangel". Es geht darum, die Goaßl klar und kraftvoll knallen zu lassen.
Obwohl er die Trophäe schon zum achten Mal gewonnen hat, freute sich Bartl Fleck, der mit dem Musikanten Konrad Hobmayer ein perfektes Team bildete, riesig über seinen Sieg. Nach der Siegerehrung, die Bürgermeister Hans Spiel vornahm, ließen die drei Besten noch einmal ihre Goaßln knallen.
Zufrieden ist auch Organisator Michael Kießling, denn er und seine Pittenharter Goaßlschnalzer, die erst seit 2010 aktiv schnalzen, haben sich seit dem vergangenen Jahr um einige Plätze verbessert. (hp)
Eine ganze Reihe von Fotos zum dem Abend finden sich in unserer Galerie.